Infektion mit Chlamydien: Symptome, Ansteckung und Co.
Chlamydien sind Bakterien, welche die Schleimhäute im Intimbereich befallen können. Eine Infektion mit den Erregern bezeichnen Mediziner als Chlamydiose. Die Erkrankung zählt zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten (STD, englisch für sexually transmitted diseases).1 Ein typisches Symptom ist ein schleimiger Ausfluss. Erfahren Sie hier, wie Sie sich vor einer Ansteckung mit Chlamydien schützen können.
Was sind Chlamydien?
Als Chlamydien bezeichnen Mediziner Bakterien, welche zur Familie Chlamydiaceae gehören. Hierzu zählt auch der Erreger Chlamydia trachomatis, der oftmals für urogenitale Infektionen verantwortlich ist. Daneben gibt es aber auch andere Chlamydienarten, die weitere Erkrankungen auslösen. Chlamydia pneumoniae zum Beispiel gilt als ein Verursacher der Lungenentzündung. Sprechen Personen von einer Chlamydien-Infektion meinen sie jedoch in der Regel die Geschlechtskrankheit. Männer und Frauen können sich anstecken.
Symptome: So macht sich eine Chlamydien-Infektion bemerkbar
Die Chlamydien-Infektion bleibt oftmals symptomlos. Frauen nehmen beispielsweise in 80 Prozent der Fälle die Erkrankung nicht wahr.3 Zudem beträgt die Inkubationszeit für die Erstinfektion, also die Dauer zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Beschwerden, etwa ein bis drei Wochen.4 So kommt es dazu, dass die Chlamydien häufig unwissentlich auf den Sexualpartner übertragen werden.
Das sind typische Symptome, die Sie bei einer Chlamydien-Infektion beobachten können:
- Juckreiz im Intimbereich
- klebriger oder sogar eitriger Ausfluss aus der Scheide beziehungsweise dem Penis
- Brennen beim Wasserlassen
- leichte Blutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Bei solchen Krankheitszeichen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt um Rat bitten. Mithilfe eines Abstrichs oder einer Urinuntersuchung lässt sich feststellen, ob Chlamydien hinter den Beschwerden stecken.
Ansteckung: Der Übertragung von Chlamydien vorbeugen
Chlamydien befinden sich in der Regel auf den Schleimhäuten im Intimbereich, besonders der Scheide, dem Penis aber auch am After. Zu einer Ansteckung mit den Bakterien kommt es durch den Kontakt zwischen einer infizierten und nicht infizierten Schleimhaut. Deshalb findet die Übertragung hauptsächlich während des ungeschützten Vaginal-, Anal- und Oralsex statt. Ebenso ist aber auch eine Schmierinfektion möglich, zum Beispiel durch den gemeinsamen Gebrauch von Sexspielzeug.
Der richtige Schutz vor einer Chlamydien-Ansteckung liegt daher auf der Hand: die Verwendung von Kondomen. Wechselnde Geschlechtspartner, inkonsequente Schutzmaßnahmen und falsche Intimhygiene hingegen können das Risiko einer Infektion erhöhen.
Behandlung von Chlamydien
Eine Infektion mit Chlamydien wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Während der Therapie empfehlen Mediziner eine sexuelle Enthaltsamkeit. Es ist wichtig, dass Sie die Medikamente wie ärztlich vorgeschrieben einnehmen. Brechen Sie die Behandlung auch beim Ausbleiben der Beschwerden nicht ab.
Betroffene sollten unbedingt den Partner in die Behandlung miteinbeziehen. Eine Partnertherapie ist in vielen Fällen sinnvoll. So kann ein Ping-Pong-Effekt (gegenseitige Ansteckungen) verhindert werden.
Als Ergänzung zur Behandlung mit Antibiotika hat sich das octenisept® Vaginaltherapeutikum als hilfreich herausgestellt. Es dient zur Linderung von bakteriell und pilzbedingtem* Juckreiz, Brennen und Ausfluss im Vaginalbereich. Das Spray wird tief in die Vagina eingeführt und benetzt dort optimal die Schleimhaut.
Bei schwangeren Frauen mit Chlamydien beginnt die Behandlung zur Sicherheit des Ungeborenen oftmals erst nach Abschluss der 14. Schwangerschaftswoche. Bleiben Sie in einem solchen Fall in enger Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt (Gynäkologen).
Sexuell aktive Frauen bis einschließlich 25 Jahre können einmal jährlich ein Chlamydien-Screening durchführen lassen. Dabei entnimmt ein Frauenarzt Urin und untersucht, ob Bakterien vorhanden sind. Unter bestimmten Voraussetzungen erstattet die Krankenkasse hierfür die Kosten.5
Folgen und Komplikationen
Chlamydien im Intimbereich bringen ein Risiko für Folgeerkrankungen und schwere Komplikationen mit sich. Hierzu zählen unter anderem:
- Ausbreiten der Entzündung: Unbehandelt geht eine Chlamydien-Infektion im Intimbereich oftmals auf andere Körperregionen über. So entstehen beispielsweise Entzündungen im Harnbereich, bei Männern sogar auch in den Nebenhoden. Bei Frauen hingegen steigt die Infektion unter Umständen über die Gebärmutter zu den Eileitern auf, welche sich daraufhin verkleben können.
- Unfruchtbarkeit: Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 100.000 junge Frauen wegen einer Infektion durch Chlamydia trachomatis unfreiwillig kinderlos.6 Grund hierfür stellen unter anderem die verklebten Eileiter dar. Die Unfruchtbarkeit betrifft den Mann seltener.
- Übertragung von der Mutter auf ihr Kind: Während der Geburt steckt eine infizierte Schwangere möglicherweise ihr Neugeborenes an.
- Risiko der Frühgeburt: Es besteht der Hinweis, dass ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder andere Komplikationen in der Schwangerschaft besteht.7
Eine frühzeitige Diagnose der Chlamydien und eine entsprechende Behandlung können solche Folgen verhindern. Wichtig ist, bei den ersten Beschwerden, einen Arzt aufzusuchen.
FAQs
*Candidose
- 1 Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Chlamydien-Infektion in der Gynäkologie. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/chlamydien/krankheitsbild/ (22.07.2020).
- 2 Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Junge Frauen können und sollten sich auf Chlamydien-Infektion testen lassen. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/junge-frauen-koennen-und-sollten-sich-auf-chlamydien-infektion-testen-lassen/ (23.07.2020).
- 3 Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Chlamydien-Infektion in der Gynäkologie. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/chlamydien/krankheitsbild/ (22.07.2020).
- 4 ebd.
- 5 ebd.
- 6 ebd.
- 7 Robert Koch-Institut: Chlamydiosen (Teil 1): Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html;jsessionid=177C89B863DF0F98C8F197500B2459CC.internet082#doc2382764bodyText2 (22.07.2020).