Narben – wie sie entstehen und sich behandeln lassen
Wenn eine Wunde nach einer Hautverletzung heilt, bilden sich Narben. Manche können ganz verschwinden, andere bleiben für immer sichtbar. Wie die verschiedenen Arten genau entstehen, ob sich Narben vorbeugen lassen und was Sie zur Narbenbehandlung sowie Narbenheilung wissen müssen, erfahren Sie hier.
Wie entstehen Narben?
Wer sich frisch verletzt hat, kann beobachten, wie sich die Wunde zunächst mit einem schwachen Gewebe schließt. Anschließend wachsen Zellen des Bindegewebes in das vorhandene Wundheilungsgewebe mit ein. Das Ergebnis: eine Narbe.
Die Ursache ist in der Regel eine Verletzung des Hautgewebes, beispielsweise durch:
- Schnitt- und Schürfwunden
- Verbrennungen
- Katzen- und Hundebisse
- Operationen
- Akne
- Piercings
Wenn Narben entstehen, beeinflussen verschiedene Faktoren ihre Erscheinung, wie zum Beispiel:
- Größe, Art und Lage der Wunde
- Wundhygiene
- Wundheilung
- Wundinfektionen
- Alter der betroffenen Person
Eltern können in der Regel keine Narben an ihre Kinder vererben, da die Narbenbildung ein rein physischer Prozess ist. Vererbbar ist allerdings eine genetische Veranlagung zur schlechten Wundheilung, die wiederum die Art und das Aussehen von Narben beeinflussen kann.
Größere und vor allem krankhafte Narben können mit folgenden Beschwerden einhergehen:1
- Schmerz- und Druckempfindlichkeit
- Juckreiz
- Spannungsgefühle
- eingeschränkte Beweglichkeit
- geringe Belastbarkeit
- Flüssigkeitsansammlung
- gestörte Sinneswahrnehmung
Hinzu kommt noch der Leidensdruck, den viele Betroffene aufgrund der ästhetischen Beeinträchtigung durch ihre Narben empfinden.
Welche Arten von Narben gibt es?
Atrophe Narben
Wenn sich bei der Heilung einer Wunde zu wenig Bindegewebe bildet, führt das zu atrophen, das heißt eingesunkenen Narben. Solche Narbenvertiefungen können zum Beispiel infolge einer ausgeprägten Akne entstehen. Die anhaltende Entzündung zerstört dabei die tieferen Schichten der Haut, wodurch es zu den Einsenkungen kommt, die der Körper anschließend nicht mehr ausreichend auffüllt.
Hypertrophe Narben
Hypertrophe Narben sind das Ergebnis einer übermäßigen Produktion von Bindegewebe. Die erhabenen Narben zeichnen sich dadurch aus, dass sich die damit einhergehenden Wülste und Wucherungen auf die ursprüngliche Stelle der Wunde begrenzen. Sie treten oftmals infolge von Verbrennungen oder an Körperstellen mit starker Hautspannung (zum Beispiel Gesicht, Hals oder Brust) auf.
Keloide
Genauso wie hypertrophe Narben sind auch Keloide Wucherungen des Bindegewebes. Der Unterschied liegt jedoch in der Ausbreitung. Keloide gehen über das ursprüngliche Gebiet der Wunde hinaus. Die Ursachen ähneln sich wiederum: Die überschießenden Narben rühren ebenfalls häufig von Verbrennungen oder Körperstellen mit starker Hautspannung her. Sie neigen außerdem dazu, erneut aufzutreten, nachdem sie operativ entfernt wurden.
Narbenkontrakturen
Sobald sich Narben stark zusammenziehen und verhärten, ist von Narbenkontrakturen die Rede. Die Ursachen liegen oft in großflächigen Verletzungen, Entzündungen oder Verbrennungen.
Narbenbehandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?
Unauffällige Narben lassen sich häufig mit verschiedenen Maßnahmen selbst behandeln, zum Beispiel indem Sie darauf achten, dass die betroffene Stelle frei von Spannung, Zug sowie Reibung ist. Sie sollten Narben außerdem gut vor Sonne schützen, da sie aufgrund der geringen Pigmentierung besonders empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Auch können Sie die Narbe mit kreisenden Bewegungen leicht massieren. Um die Narbenheilung optimal zu unterstützen, empfiehlt sich die octenisept® protect & repair cream, mit der Sie die Haut vor Feuchtigkeitsverlust bewahren und geschmeidig halten.
- Kortison: Das Hormon kann dabei helfen, übermäßiges Narbenwachstum zu reduzieren, indem es dafür sorgt, dass in der Narbe weniger Kollagen (Bestandteil des Bindegewebes) hergestellt wird. Die Behandlung lässt sich per Spritze, Pflaster oder Tape durchführen.
- Operation: Mithilfe einer operativen Behandlung ist es möglich, das Gewebe einer Narbe teilweise oder ganz zu entfernen. Sie kommt infrage, wenn die Narbe beispielsweise Zugspannung erzeugt oder die Beweglichkeit einschränkt.
- chirurgisches Abtragen: Um eine auffällige Narbe abzutragen, vereist der Arzt sie zuvor intensiv mit flüssigem Stickstoff. Alternativ kombiniert er womöglich eine Kortison-Spritze mit einer kurzen Vereisung.
- Kompression: Eine Druckbehandlung kann eine Abflachung der Narbe Um den Druck auf die Narbe fortwährend aufrechtzuerhalten, bietet sich elastisches Textilgewebe an – zum Beispiel in Form von Kompressionsbandagen.
- Bestrahlung: Ionisierende Strahlen (Röntgenstrahlen) ermöglichen es, die Zellneubildung und damit die Entwicklung eines Keloids zu hemmen, nachdem ein Keloid operativ entfernt wurde.
- Lasertherapie: Es gibt ablative und nicht ablative Laser. Erstere tragen Narben Letztere verändern Narbengewebe, anstatt es zu entfernen. Beide Laser können zum Beispiel nach Verbrühungen oder Verbrennungen zum Einsatz kommen.
Daneben gibt es noch weitere Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel das Mikroneedling, bei dem kleine dünne Nadeln in das Narbengewebe gestochen werden. Ihre Wirksamkeit ist jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie frische, aber auch alte Narben behandeln (lassen) können, fragen Sie einen Allgemeinarzt, Dermatologen oder Chirurgen um Rat.
Mit Hausmitteln die Narbenbehandlung unterstützen – nicht ratsam
Es kursieren einige Hausmittel im Internet, die Narben angeblich weicher machen und dadurch Beschwerden lindern. Dazu zählen beispielsweise pflanzliche Öle (wie Olivenöl oder Kokosöl), Kakaobutter und Honig. Auch von Zitronensaft ist zu lesen – ihm wird eine bleichende Eigenschaft zugeschrieben. Diese vermeintlichen Helfer sind allerdings mit größter Vorsicht zu genießen, da ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht ausreichend belegt ist.
Narbenheilung: Wie lange bleiben Narben rot? Wann verblassen sie?
Gemäß der Meinung von Ärzten ist eine Narbe der beste Wundverschluss.2 Trotzdem leiden viele Menschen unter den sichtbaren Überresten einer vergangenen Verletzung, wie es vor allem bei hypertrophen Narben oder Keloiden der Fall ist, die sich deutlich von der umliegenden Haut unterscheiden. Während ein Kratzer auf der Hautoberfläche zunächst auffällig rot erscheint, heilt er für gewöhnlich nach ein paar Tagen folgenlos ab. Ist jedoch die Lederhaut – die mittlere der 3 Hautschichten – verletzt, kommt es in der Regel zu einer Narbe.2
Generell läuft die Narbenheilung so ab:
- Zunächst ist die frische Narbe aufgrund der erhöhten Blutzufuhr rot und erhaben.
- Nach einer Weile geht die Durchblutung zurück und das Bindegewebe zieht sich zusammen.
- Infolgedessen beginnt die Narbe, einzusinken und weicher sowie blasser zu werden.
Es handelt sich bei diesem Prozess um die sogenannte Narbenreifung. Nach etwa 2 Jahren ist die Bildung der Narbe abgeschlossen – die Narbe ist reif.2 Danach ist es aber dennoch möglich, dass die Narbe sich in ihrem Aussehen noch einmal verändert.
Narbenbildung vorbeugen – was Sie unmittelbar nach einer Verletzung tun können
Eine Wundheilung, bei der am Ende keine sichtbaren Narben bleiben, ist im Normalfall nur in den ersten Lebenswochen eines Babys sowie an der Mundschleimhaut möglich.3 Trotzdem gibt es verschiedene Tipps im Umgang mit einer Wunde, um die Narbenheilung zu unterstützen und so stark sichtbaren Narben vorzubeugen:2
- jegliche mechanische Beanspruchung der Wunde vermeiden
- die Wunde vor UV-Strahlung schützen
- den Wundschorf von selbst abfallen lassen
- vor Wundverschluss auf fettreiche Narbensalben verzichten
Außerdem belegen Studien, dass ein feuchtes Wundmilieu die Heilung von Wunden beschleunigen und eine Narbenbildung vorbeugen kann.2 octenisept® Gel sorgt bei akuten Wunden und leichten Verbrennungen für eine schnellere Heilung, indem es im Bereich der Verletzung eine feuchte Umgebung schafft, die einen natürlichen und störungsfreien Wundverschluss begünstigt. Darüber hinaus bildet das Hydrogel eine Schutzschicht, mit der es Keime davon abhält, in das offene Gewebe einzudringen.
FAQs rund um das Thema Narben
Vermeiden Sie es, eine frische Narbe mechanisch zu beanspruchen. Schützen Sie sie vor UV-Strahlung. Halten Sie das Wundmilieu feucht, verzichten Sie aber vor Wundverschluss auf fettreiche Narbenheilsalben. Entfernen Sie den Wundschorf nur, wenn er bereits von selbst abfällt.
Seien Sie kritisch, wenn Sie vermeintliche Hausmittel im Internet finden, da deren Verträglichkeit durch Studien nicht belegt ist. Greifen Sie stattdessen auf Produkte mit nachgewiesener Verträglichkeit wie octenisept® protect & repair cream oder octenisept® Gel zurück.
Das ist ganz unterschiedlich. Ein kleiner, oberflächlicher Kratzer ist normalerweise schon wenige Tage später nicht mehr zu sehen. Bei einer größeren, tieferen Wunde dauert die Heilung deutlich länger und die Wahrscheinlichkeit, dass eine sichtbare Narbe bleibt, ist sehr hoch.
Juckende Narben können ein Anzeichen dafür sein, dass die Wunde gerade heilt. Es wird angenommen, dass Botenstoffe Auslöser für den Juckreiz sind, die bei der Erneuerung der Zellen freigesetzt werden.4
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- 1„Narben und Narbenbehandlung“. Gesundheitsportal, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verletzungen/narben.html. Zugegriffen 17. Oktober 2023.
- 2„Was darf man von Narbengelen erwarten?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/04/09/was-darf-man-von-narbengelen-erwarten/chapter:2. Zugegriffen 17. Oktober 2023.
- 3„Narben und Keloide: Eine therapeutische Herausforderung“. Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/archiv/219693/Narben-und-Keloide-Eine-therapeutische-Herausforderung. Zugegriffen 17. Oktober 2023.
- 4„Eine feuchte Wunde juckt beim Heilen nicht“. Ärzte Zeitung, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Eine-feuchte-Wunde-juckt-beim-Heilen-nicht-367401.html. Zugegriffen 16. November 2023.