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Körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft: Scheide, Haut & Co.

Eine Schwangerschaft stellt im Körper so einiges auf den Kopf. Der Organismus schüttet dabei spezielle Hormone aus, die ihn auf die folgenden Monate sowie die Geburt vorbereiten. Frauen spüren manche dieser körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft deutlich, andere bemerken sie vielleicht kaum. Lesen Sie hier nach, welche Veränderungen der Scheide und des Körpers typisch sind.

Wie sich der Körper in der Schwangerschaft verändert

Besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft kommt es zu zahlreichen körperlichen Veränderungen. Damit der Embryo gut mit allen Nährstoffen versorgt ist, fährt der weibliche Stoffwechsel hoch, das Blutvolumen nimmt zu. Die Durchblutung wird gesteigert und die Atmung vertieft sich. Das hat bei einigen Frauen sichtbare oder spürbare Auswirkungen auf die Haut, die Haare, die Scheide oder das Verdauungssystem. Jedoch längst nicht bei allen: Während einige Frauen die beschriebenen Veränderungen deutlich spüren, bemerken andere davon nur wenig. Das ist ganz normal, denn meist betreffen nicht alle Auswirkungen alle Frauen gleichermaßen.

Veränderungen der Scheide in der Schwangerschaft

Eine erhöhte Durchblutung kann sich auch an der Scheide bemerkbar machen. Zum Beispiel ändert sich ihre Farbe, sodass sie eher blau bis lila erscheint. Weitere mögliche Veränderungen der Scheide, die mit einer Schwangerschaft im Zusammenhang stehen:

  • Schwellungen: Das Gefühl, dass die Scheide angeschwollen ist, lässt sich auf eine erhöhte Durchblutung sowie später das Gewicht des Kindes, das nach unten drückt, zurückführen. Das ist jedoch unproblematisch und bringt sogar einen positiven Effekt mit sich: Die Scheide wird sensibler, was das sexuelle Lustempfinden steigert.
  • Ausfluss: Die Vagina produziert mehr Scheidensekret, was Frauen an einem gesteigerten Ausfluss bemerken.
  • Geruch: Dabei verändern sich manchmal auch Geruch und Geschmack der Scheide. Laut einer Untersuchung riecht sie leicht metallisch und schmeckt salzig.1
  • Krampfadern: Eine unschöne und zuweilen auch schmerzhafte Nebenwirkung der erhöhten Durchblutung sowie des Drucks von oben können Krampfadern an der Vulva, Vagina und am After (Hämorrhoiden) sein. Dabei staut sich das Blut in den Venen, sodass sie sich dehnen. Die gute Nachricht: Es handelt sich oft vor allem um ein kosmetisches Problem, welches nach der Schwangerschaft von allein wieder verschwindet. Kühlende Umschläge können akute Beschwerden lindern.
  • Scheidenflora: Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft können sich auf das Immunsystem und damit auch auf die Scheidenflora auswirken, sodass dort das Wachstum von schädlichen Pilzen und Bakterien begünstigt wird. Dadurch kann es häufiger als gewöhnlich zu einem Scheidenpilz oder einer bakteriellen Vaginose kommen. Während bei einer Pilzinfektion der vaginale pH-Wert meist im normalen Bereich bleibt, steigt er infolge einer Störung der natürlichen bakteriellen Besiedlung der Scheide auf über 4,5. Die Verschiebung des pH-Werts durch eine bakterielle Vaginose kann auch die Entstehung von Candidosen begünstigen.
Veränderungen im Intimbereich können auf eine Infektion hindeuten. Unser Selbsttest bringt erste Antworten:

Um unangenehmen Veränderungen der Scheide während der Schwangerschaft vorzubeugen, werden Sie selbst aktiv! Tragen Sie weite Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle und verzichten Sie besser auf enge Jeans oder Tangas. So verhindern Sie ein feucht-warmes Milieu, in dem sich Krankheitserreger besonders wohl fühlen. Achten Sie zudem auch in der Schwangerschaft darauf, sich viel zu bewegen. Gut geeignet sind Sportarten, die den Beckenboden stärken wie beispielsweise Yoga. Schwimmen tut ebenfalls gut. Und schließlich unterstützt eine gesunde Intimhygiene die Scheidenflora während der Schwangerschaft.

Tipps zur Intimhygiene

Welche körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft gibt es noch?

Auch auf die Haut wirkt sich eine Schwangerschaft aus. In manchen Bereichen, wie an Brustwarzen oder im Nabelbereich, zeigt sich öfters eine dunkle Verfärbung, die auf eine stärkere Pigmentierung zurückzuführen ist. Manche Frauen beobachten auch braune Flecken an Stellen, wo viel Sonne hinkommt, also im Gesicht oder am Dekolleté.

Körperliche Veränderung in der Schwangerschaft: Schwangere ist müde und muss gähnen.

Weitere körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft:

  • Haare: Sie erscheinen während der Schwangerschaft meist gesund und glänzend und gehen kaum aus. Erst nach der Geburt bemerken Frauen einen vermehrten Haarausfall. Er normalisiert sich in der Regel wieder.
  • Mund: Oft ändert sich die Speichelzusammensetzung und -produktion, was sich in einer erhöhten Anfälligkeit für Zahnfleischentzündungen und Karies bemerkbar machen kann. Daher ist in der Schwangerschaft eine gute Mundhygiene besonders wichtig.
  • Magen-Darm-Trakt: Viele Frauen berichten in der Anfangszeit von Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Weiterhin kann es häufiger zu Sodbrennen oder Verstopfungen kommen. Der Grund: Zum einen nimmt die wachsende Gebärmutter immer mehr Platz ein und drängt die anderen Organe zurück, zum anderen lassen Hormone das Bindegewebe weicher werden, damit der Körper optimal auf die Geburt vorbereitet ist.
  • Brust: Die Brüste bereiten sich schon bald nach der Befruchtung auf die Stillzeit vor. Dabei bilden sich Milchdrüsen und -gänge aus, die Brust nimmt an Umfang zu, dazu sind häufig mehr Adern sichtbar, da sie besser durchblutet wird. Die Brustwarzen werden dunkler und größer.
  • Harndrang: Viele Schwangere müssen schon von Anfang an häufiger die Toilette aufsuchen. Schuld daran sind erst Schwangerschaftshormone und später der Druck, den das ungeborene Kind auf die Blase ausübt.
  • Schlaf: Während der ersten Zeit der Schwangerschaft fühlen sich die meisten Frauen schneller müde und haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Neigt sich die Schwangerschaft dem Ende zu, klagen hingegen viele über Schlafstörungen.
  • Herz-Kreislauf-System: Während der Schwangerschaft prdoduziert der weibliche Körper mehr Blut, da Organe, wie die Gebärmutter stärker durchblutet werden. Auch der Puls der werdenden Müttern ist meist etwas höher und der Blutdruck dagegen meist etwas niedriger. Dies ist erforderlich, um das zusätzliche Blut im Körper zu zirkulieren.

Ähnlich wie in der Pubertät oder in den Wechseljahren verändern sich Scheide, Haut und der Rest des Körpers auch während einer Schwangerschaft auf vielfältige Weise. Betrachten Sie die Veränderungen als das, was sie sind: eine natürliche Entwicklung und eine beeindruckende Leistung des Körpers, sich immer wieder das ideale Umfeld für die folgende Zeit zu schaffen.

Körperliche Veränderung in der Schwangerschaft: Schwangere putzt sich die Zähne.

FAQs zu körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft

Welche körperlichen Veränderungen treten häufig während der Schwangerschaft auf?

Durch den wachsenden Fötus nehmen Frauen an Gewicht und Bauchumfang zu. Auch die Brüste vergrößern sich, da sie sich auf die Produktion von Muttermilch vorbereiten. Weiterhin gibt es Berichte zu Wassereinlagerungen, Verdauungsproblemen und Stimmungsschwankungen.

Warum treten Müdigkeit und vermehrter Harndrang in der Schwangerschaft auf?

Hormonelle Veränderungen können zu Müdigkeit führen, da der Körper mehr Energie für die Entwicklung des Fötus benötigt. Je nach Entwicklungsstadium des Fötus kann es zu einem erhöhten Druck auf die Blase und zu vermehrtem Harndrang kommen.

Welche Auswirkungen hat die Schwangerschaft auf Haut, Haare und Nägel?

Von Frau zu Frau wirkt sich die Schwangerschaft auf Haut, Haare und Nägel unterschiedlich aus. Möglich sind Hautunreinheiten infolge einer Zunahme der Talgproduktion, trockenere oder empfindlichere Haut, dickere und glänzendere Haare durch weniger Haarausfall sowie schneller wachsende oder brüchigere Nägel.

Wie verändert sich die Scheide in der Schwangerschaft?
Die Schleimhäute produzieren mehr Sekret, sodass vermehrter Ausfluss entsteht. Die Scheide kann verstärkt durchblutet sein, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit oder leichten Schwellungen führen kann. Der sich verändernde Hormonhaushalt kann zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber bakterieller Vaginose und Scheidenpilz führen.
Wie lässt sich ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft behandeln?

Infektionen der Scheide mit Bakterien oder Pilzen lassen sich mithilfe von oralen Medikationen oder speziellen Präparaten, die für einige Tage auf die Schleimhäute gegeben werden, behandeln. Das octenisept® Vaginaltherapeutikum lindert schnell die Symptome und ist sehr gut verträglich.