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Mit der richtigen Wundversorgung zur schnellen Heilung beitragen

Eine umfassende Wundversorgung besteht aus mehreren Schritten. Dabei sollten Betroffene zunächst klären, ob sie die Wunde allein versorgen können oder ob ein Besuch beim Arzt nötig erscheint. Dann wird die Wunde gesäubert und versorgt, sodass eine optimale Heilung möglich ist. Lernen Sie hier alle wichtigen Grundlagen der Wundversorgung kennen.

Wichtige Schritte zur Erstversorgung

Ein Schnitt mit dem Messer in den Finger, das aufgeschürfte Knie oder die Schramme am Arm: Solche Verletzungen sind meist nur oberflächlich und lassen sich in der Regel gut selbst behandeln. Für die richtige Wundversorgung gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Reinigung: Falls die Wunde blutet, kann es sinnvoll sein, sie kurz ausbluten zu lassen, damit sie sich selbst reinigt. Im Anschluss entfernen Sie groben Schmutz wie Scherben oder Split mit einer desinfizierten Pinzette. Befreien Sie die Wunde von Keimen und kleinen Verunreinigungen mit einem Wunddesinfektionsmittel.
  • Desinfektion: Ein mildes, nicht brennendes Wunddesinfektionsspray hilft dabei, mögliche Keime abzutöten. Das schützt vor Wundinfektionen.
  • Versorgung: Kleinere Wunden lassen sich mit einem Pflaster abdecken, größere benötigen eine Kompresse, die mit einer Mullbinde und leichtem Druck umwickelt wird. Das schützt die Wunde, stillt die Blutung und ermöglicht das Abheilen.

Idealerweise halten Sie dafür in Ihrer Hausapotheke immer die wichtigsten Utensilien parat: Verbände, sterile Kompressen, Pflaster in verschiedenen Größen und ein Mittel zur Wunddesinfektion sowie ein Wundgel dürfen dabei nicht fehlen.

Die Wundversorgung bei verschiedenen Arten von Wunden

Damit eine Wunde optimal verheilen kann, lassen sich je nach Wundart oder Verletzung verschiedene Maßnahmen ergreifen.

Platzwunden entstehen vor allem nach Stürzen. Sie sind zwar meist oberflächlich, die Wundränder können jedoch ausgefranst sein, was eine gute Heilung erschwert. Nachdem Sie die Wunde gereinigt und desinfiziert haben, ist unter Umständen ein Druckverband nötig. Er soll die Blutung stoppen. War das erfolgreich, können Sie bei kleineren Verletzungen mit Klammerpflastern die Wundränder vorsichtig aneinander bringen. Größere und stark blutende Wunden gehören in ärztliche Behandlung.

Schürf- und Schnittwunden müssen richtig gereinigt und abgedeckt werden. Wenn die Verletzung nur oberflächlich geblieben ist, dürfen Sie das selbst übernehmen.

Auch Verbrennungen sind im Alltag schnell passiert. Kühlen Sie betroffene Stellen zunächst und decken Sie sie bei Bedarf ab. Die Pflege mit rückfettenden Lotionen und kühlenden Gels kann nicht nur die Schmerzen lindern, sondern auch die Wundheilung unterstützen.

Vorsicht ist bei Bissen von Hunden oder Katzen geboten: Die Tiere haben oft eine hohe Anzahl an Keimen im Speichel, die Wunde kann sich daher schnell entzünden. Seien Sie hier besonders vorsichtig und suchen Sie einen Arzt auf.

Feuchte oder trockene Wundversorgung?

Früher galt die Regel, dass Wunden Luft und Licht brauchen, um gut abheilen zu können. Dies gilt heutzutage weitestgehend als überholt. Es hat sich gezeigt, dass Wunden besser in einer feuchten Umgebung heilen können. So bildet sich keine Kruste aus, die erneut aufspringt. Die Verletzung ist geschützt und das Risiko für Narben liegt niedriger.1 Für die feuchte Wundheilung sind spezielle Pflaster erhältlich. Auch ein Wundgel dient hier als Unterstützung.

Was sind primäre und sekundäre Wundversorgung?

Von einer primären Wundversorgung sprechen Mediziner, wenn die Wunde einfach wieder verschlossen werden kann, etwa mithilfe eines (Klammer-)Pflasters oder einer Naht. Ist ein primärer Wundverschluss nicht möglich, zum Beispiel weil die Wunde sich entzündet hat oder ist sie chronisch geworden ist, fällt sie unter die sekundäre Wundversorgung. Dabei bleibt die Verletzung erst einmal offen, sodass sie regelmäßig gesäubert werden kann. Erst wenn medizinisches Fachpersonal sie ausreichend versorgt hat, wird sie geschlossen.

Besonderheit bei chronischer Wundversorgung

Wenn Wunden über Wochen nicht verheilen, handelt es sich um chronische Wunden. Sie entstehen zum Beispiel insbesondere bei bettlägerigen Personen oder Diabetes-Patienten. Das Problem: Oftmals besiedeln Bakterien die offenen Stellen, was eine Abheilung verhindert. Zur Behandlung reinigen Fachkräfte die Wunden daher regelmäßig, zum Beispiel mit speziellen antiseptischen Spülungen.

Außerdem kommt häufig das sogenannte Débridement zum Einsatz: Dabei entfernt der Arzt Gewebe vom Wundrand und aus den Tiefen der Wunde. Das stimuliert den Heilungsprozess. Sobald die Verletzung frei von Infektionen ist und der Körper gesundes Gewebe bildet, verschließt der Arzt die Verletzung.

Die Nachsorge bei der Wundversorgung

War die Erstversorgung der Wunde erfolgreich, ist ein wichtiger Schritt getan. Dennoch sollten Sie auch anschließend einige Dinge beachten, damit die Verletzung unkompliziert abheilt:

  • Verbandswechsel: Erneuern Sie Pflaster oder Kompresse nach einigen Tagen.
  • Hautpflege: Regelmäßiges Eincremen macht die Haut geschmeidig und fördert in der Regel die Regeneration. Zu diesem Zweck können Sie auf spezielle Heilsalben zur Pflege der die Wunde umgebenden Haut zurückgreifen.
  • Sauber halten: Schützen Sie die Verletzung vor Verunreinigungen, Seifen und ähnlichem. Zum Duschen verwenden Sie besser ein wasserfestes Pflaster.
  • Beobachten: Sobald sich die Wunde rötet, erwärmt, eitert oder nach einigen Tage noch kein Heilungsfortschritt erkennbar ist, suchen Sie einen Arzt auf. Andernfalls besteht die Gefahr einer Wundinfektion.

Mit den genannten Tipps können Sie das Risiko für Komplikationen minimieren und eine ideale Heilung fördern.

FAQ zur Wundversorgung: Das Wichtigste auf einen Blick

Was gibt es bei der Wundversorgung zu beachten?
Die ersten Schritte zur Wundversorgung sind wichtig für eine gute Heilung: Reinigen Sie zuerst die Wunde von Verschmutzungen, desinfizieren Sie sie und schützen Sie die Stelle mit einem Pflaster oder Verband.
Wann muss ich mit einer Wunde zum Arzt?
Sollten Sie die Blutung nicht stoppen können oder zeigen sich Anzeichen einer Infektion (Rötung, Schwellung, Wärmeentwicklung), suchen Sie einen Arzt auf. Auch bei einem Tierbiss oder starker Verunreinigung sollten Sie zum Fachmann gehen.
Muss eine Wunde abgebunden werden?
In den meisten Fällen ist das Abbinden eher schädlich als nützlich. Dabei kann die betroffene Gliedmaße so stark gequetscht werden, dass sie von der Blutversorgung abgeschnitten ist. Ein Absterben von Gewebe als Folge ist möglich.
Wie erfolgt die optimale Nachsorge?
Wechseln Sie regelmäßig das Pflaster oder den Verband und schützen Sie die Wunde vor Schmutz. Ein Wundgel kann die Heilung unterstützen. Wenn sich die Wunde rötet, eitert oder anschwillt, gehen Sie damit zum Arzt. Sie könnte sich infiziert haben.