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Mädchen in der Pubertät: Wie verändert sich der Körper?

Ob körperliche Veränderungen oder emotionales Auf und Ab – die Pubertät ist für Mädchen eine Zeit des Wandels und der Entdeckungen. Wenn sie zu Ende ist, bist Du kein Kind mehr, sondern eine Frau. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über die körperlichen und psychischen Veränderungen in der Pubertät wissen musst – so bist Du bestens gerüstet für den Weg zum Erwachsensein!

Beginn der Pubertät: Das Tor zur Erwachsenenwelt

Die Pubertät ist eine aufregende Zeit. Dein Körper entwickelt sich und auch Dein Innenleben ist in Aufruhr. Der Prozess beginnt bei Mädchen durchschnittlich im Alter zwischen 8 und 13,5 Jahren.1 Doch was genau passiert da eigentlich?

Verantwortlich für diese Transformation sind Hormone. Sie werden in einem bestimmten Bereich im Gehirn (dem Hypothalamus) und in Deinen Eierstöcken gebildet. Als Botenstoffe setzen die Bildung des weiblichen Sexualhormons Östrogen in Gang. Dieses wiederum ist dafür verantwortlich, dass die Geschlechtsorgane wachsen und heranreifen.

Verschiedene Faktoren können den Verlauf und die Ausprägung der Pubertät beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel:1,2

  • Gene
  • Umwelt
  • Ernährung
  • Gewicht
  • körperliche Gesundheit
  • emotionale Verfassung

Das Ende der Pubertät kommt in Etappen. Mit etwa 14 Jahren haben die meisten Mädchen die Geschlechtsreife erreicht, das Körperwachstum ist mit rund 16 Jahren abgeschlossen.3 Die letzten körperlichen Veränderungen können aber auch noch bis Anfang 20 eintreten.3

Dein Körper im Wandel: Die sichtbaren Veränderungen der Pubertät

In der Pubertät macht Dein Körper einige beeindruckende Veränderungen durch, die Dich zu einer erwachsenen Frau werden lassen. Anhand dieser ersten Hinweise kannst Du feststellen, dass die Pubertät beginnt:

  • Entwicklung der Brust: Die Brüste gehören bei Frauen zu den sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmalen, ebenso wie etwa ein Bart bei Männern.3 Die Brustdrüse beginnt in der Pubertät zu wachsen, und im Brustgewebe wird mehr Körperfett eingelagert. Dein Körper formt sich allmählich zu einer typischen weiblichen Silhouette, wobei sich auch andere Bereiche verändern, wie etwa die Hüften. Es ist ganz normal, wenn eine Brust schneller wächst als die andere.4 Dein Körper ist nie ganz symmetrisch, und diese Ungleichheit gleicht sich im Laufe der Jahre oft von selbst aus.
  • Körperbehaarung: Auch die Körperbehaarung nimmt während der Pubertät Neben der Behaarung im Genitalbereich, beginnt auch das Haarwachstum in den Achselhöhlen. Die Haare, die vorher eher hell und fein waren, werden jetzt dicker, dunkler und meist lockig. Bei Frauen nimmt die Behaarung zudem besonders an den Beinen zu.
  • Veränderungen der Haut: Während der Pubertät spielen Hormone eine große Rolle. Sie regen Deine Haut an, mehr Fett zu produzieren. Das kann dazu führen, dass Pickel und Akne auftreten. Aber keine Sorge, der Hormonhaushalt pendelt sich normalerweise bis Anfang 20 ein und die Pickel verschwinden bei den meisten wieder.3

Denk daran: Alle Menschen sind einzigartig. Wenn manche Veränderungen bei Dir früher oder später anfangen als bei Deinen Freundinnen, dann ist das ganz normal. Jeder Körper entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.

Geschlechtsorgane: So verändern sich Vagina und Co. in der Pubertät

Während der Pubertät kommt es auch noch an anderer Stelle zu körperlichen Veränderungen, und zwar im Intimbereich. Innerlich wachsen die Gebärmutter und Eierstöcke immer mehr heran, was Du selbst jedoch nicht mitbekommst.

Selbst ertasten und sehen kannst Du hingegen die Schamlippen und den Kitzler (fachlich: Klitoris). Sie gehören zu den primären Geschlechtsmerkmalen. In der Pubertät werden sie nicht nur größer, sondern entwickeln auch alle Funktionen, die später zur Fortpflanzung wichtig sind.3 Zu finden ist der Kitzler übrigens am vorderen Ende der kleinen Schamlippen, also oberhalb des Scheideneingangs. Außerdem bildet die Scheidenwand eine immer dickere Wand aus.

Es gibt noch eine weitere Veränderung in der Pubertät bei Mädchen, welche die Vagina (Scheide) betrifft – die Scheidenflora. Das sind die Mikroorganismen, die im Inneren der Scheide leben und eine äußerst wichtige Aufgabe haben: Sie bekämpfen schädliche Keime, die dort nicht hingehören, und verhindern so mögliche Entzündungen der Vagina. Während der Pubertät verändert sich die Scheidenflora, um ihre Funktion noch besser zu erfüllen.

Weißfluss in der Pubertät: Ein natürliches Phänomen und seine Bedeutung

Circa 1 bis 1,5 Jahre vor Deiner ersten Periode bemerkst Du möglicherweise einen weißlichen Ausfluss in Deiner Unterhose.1 Dieser sogenannte „Weißfluss“ ist bei Mädchen in der Pubertät ganz normal und kein Grund zur Sorge. Die Östrogene sorgen dafür, dass das Gewebe Deiner Vagina durchfeuchtet wird. Dadurch kommt es zu eben diesem weißlich-gelben Ausfluss, der ähnlich wie Joghurt riecht – also nicht unangenehm.

Der Ausfluss ist dazu da, die Vagina zu reinigen und unter anderem Krankheitserreger aus dem Körper zu befördern. Aus diesem Grund gilt bei der Intimhygiene: Weniger ist mehr. Auch wenn Dir der Ausfluss unschön erscheint, ist er sehr wichtig für Deinen Körper.

Wenn der Ausfluss in der Pubertät jedoch

  • anders aussieht,
  • unangenehm riecht oder
  • zusätzlich die Scheide brennt und juckt,

solltest Du das ärztlich abklären lassen. Möglicherweise hast Du eine Entzündung in der Vagina (bakterielle Vaginose) – manchmal kann auch ein Scheidenpilz dahinterstecken. Keine Angst: Das ist während der Pubertät keine Seltenheit und gut behandelbar –wohl jedes Mädchen leidet einmal darunter. Gegen die unangenehmen Symptome hilft beispielsweise das octenisept® Vaginaltherapeutikum. Möchtest Du mehr darüber erfahren? Dann klicke hier:

Die erste Periode: Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Geschlechtsreife

Im Durchschnitt mit etwa 13 Jahren erlebst Du einen weiteren Meilenstein auf Deinem Weg zum Erwachsensein: die erste Periode.3 Sie wird auch als Regelblutung, Monatsblutung, Menstruation oder einfach „die Tage“ bezeichnet. Es ist ganz normal, wenn Du vielleicht aufgeregt oder sogar unsicher darüber bist. Aber Du bist damit nicht allein, denn fast alle Mädchen in Deinem Alter erleben das Gleiche. Du wirst Dich schnell daran gewöhnen und die Periode ist schon bald ganz normaler Alltag für Dich.

Nach der ersten Monatsblutung ist der Zyklus oft noch unregelmäßig. Es dauert ungefähr 2 bis 3 Jahre, bis sich ein regelmäßiger Zyklus einpendelt.1 Dann ist Deine körperliche Entwicklung fast komplett abgeschlossen.1

Zwei Mädchen umarmen sich: In der Pubertät werden Freundschaften immer wichtiger.

Während der Periode fließen insgesamt etwa 100 ml Flüssigkeit aus – ungefähr so viel, wie in eine Espressotasse passt.7 Bis zu den Wechseljahren hast Du die Regelblutung dann durchschnittlich 500 Mal.8 Um das Blut während der Tage aufzufangen, gibt es verschiedenste Produkte – von Binden und Slipeinlagen über Tampons bis hin zu Menstruationstassen und Periodenunterwäsche. Am besten probierst Du einfach nach und nach aus, was am besten zu Dir passt.

Weitere Informationen rund um die Intimgesundheit und den Intimbereich findest Du in unserem Ratgeber.

Grundsätzlich legen wir Dir auch ans Herz, das Gespräch mit einer Freundin, einem Elternteil oder einer anderen vertrauten Person zu suchen. Der Austausch über alle körperlichen Veränderungen während der Pubertät hilft jedem Mädchen – Ausfluss und Co. sind nämlich absolut kein Tabuthema.

Pubertät und Psyche: Eine emotionale Achterbahnfahrt für Mädchen

Von himmelhoch jauchzend bis zum Tode betrübt: Von den sprichwörtlichen Stimmungsschwankungen in der Pubertät hat wohl jeder schon einmal gehört. Denn in dieser Zeit gibt es nicht nur körperliche Veränderungen, sondern auch die Psyche von Mädchen macht eine Wandlung durch. Im Gehirn finden bestimmte Umbauprozesse statt, die zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle führen können. Typisch für diese Phase sind zum Beispiel die folgenden Punkte:

Vier Mädchen umarmen sich: In der Pubertät werden Freundschaften immer wichtiger.
  • Rebellion: Wenn Du reifer wirst, ist es ganz normal, dass Du auch mehr Freiheiten erlangen und Deine Grenzen austesten möchtest. Stößt Du dann auf Widerstand, äußert sich das oft in Wutausbrüchen, allgemeiner Gereiztheit und demonstrativer Abgrenzung – insbesondere gegenüber den Eltern. Das kann das Zusammenleben in der Familie belasten.
  • Selbstfindung und Identität: Die Pubertät ist auch die Zeit, in der Du Dich selbst besser kennenlernst. Du entwickelst Deine eigenen Interessen und die Meinungen anderer werden weniger wichtig.
  • Verliebtsein: Im Teenager-Alter erlebst Du wahrscheinlich auch zum ersten Mal romantische Gefühle und Sehnsüchte. Das kann zu Beginn sehr verwirrend, aber auch aufregend sein.
  • Selbstwertgefühl: Es wird in der Pubertät auf eine harte Probe gestellt. Durch Schönheitsideale oder Unsicherheiten gerät es leicht ins Schwanken. Denk daran: Du bist einzigartig! Miss Dich also nicht nach den Standards anderer.
  • Freundschaften: Deine Freunde werden während der Pubertät oft sehr wichtig, während andere Bezugspersonen oftmals zumindest zeitweise an Bedeutung verlieren. Du baust enge Bindungen zu Gleichaltrigen auf, die Dich auf Deinem Weg begleiten.

Wohl jedes Mädchen fühlt sich in der Pubertät manchmal von ihren eigenen Gefühlen überfordert und ist von Selbstzweifeln geplagt. Das ist ganz normal, denn Dein Körper muss mit Hormonschwankungen fertig werden, die Dich emotional aus dem Gleichgewicht bringen.

Unterstützung in der Pubertät: Hier findest Du Tipps!

Die Pubertät kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit sein. Dein Körper verändert sich, Schönheitsideale und gesellschaftliche Wertvorstellungen lösen manchmal ein Gefühl der Unzufriedenheit mit Deinem Körper aus oder führen sogar zu langfristigen Problemen mit Deiner Sexualität.

Du musst aber nicht allein damit fertig werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dir Unterstützung zu suchen. Als erste Anlaufstelle eignen sich am besten vertrauliche Gespräche – zum Beispiel mit Deinen Eltern, Freundinnen oder einer anderen Person, die Dir nahesteht. Das hilft Dir, Deinen eigenen Körper zu verstehen und zu akzeptieren.

Beratungsstellen und Online-Hilfe in der Pubertät

Es gibt viele kostenlose Beratungsstellen, an die Du Dich wenden kannst, wenn Du Fragen oder Probleme hast. Einige dieser Stellen bieten auch eine Online-Beratung an, die Dir die Möglichkeit gibt, Dein Anliegen in einem geschützten Rahmen zu besprechen. Hier sind einige Links, an Die Du Dich wenden kannst:4

Wichtig für Dich: Es gibt keine Themen, die Du nicht ansprechen darfst, wenn es um Dich und Deinen Körper geht.

Tipps für Eltern: Das können Sie tun!

Als Eltern spielen Sie eine wichtige Rolle dabei, Ihr Kind in der Pubertät zu unterstützen. Das gelingt zum Beispiel so:

  • Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrer Tochter über die Pubertät – am besten schon, bevor Sie beginnt. So weiß sie, was auf sie zukommt und ist mit körperlichen Veränderungen nicht überfordert.
  • Stellen Sie Hygieneprodukte zur Verfügung und erklären Sie, wie diese zu verwenden sind. Wenn Ihre Tochter ihre erste Periode bekommt, kann sie selbst ausprobieren, welche Produkte sie am liebsten benutzen möchte.
  • Informieren Sie auch darüber, welche (körperlichen) Veränderungen die Pubertät beim anderen Geschlecht mit sich bringt.
  • Klären Sie über potenzielle Gefahren auf – wie Alkohol, Drogen, Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten. Das ist wichtig, damit Ihr Kind informierte Entscheidungen treffen kann.
  • Geben Sie Freiheiten und übertragen Sie Verantwortungen – Stück für Stück. Das hilft Ihrer Tochter, selbstständiger zu werden.
  • Enttabuisieren Sie die Pubertät, indem Sie von Ihren eigenen Erfahrungen erzählen.

Am allerwichtigsten: Seien Sie für Fragen ansprechbar und beantworten Sie diese immer ehrlich. Es ist wichtig, dass Ihre Tochter auf Augenhöhe mit Ihnen sprechen kann. Versuchen Sie aber nicht, in eine Freunde-Rolle zu verfallen. Sie sind und bleiben Eltern.

FAQs: Häufig gestellte Fragen zur Pubertät bei Mädchen

Welche körperlichen Veränderungen finden während der Pubertät statt?

Während der Pubertät erfahren Mädchen zahlreiche körperliche Veränderungen. Dazu gehören das Wachstum der Brüste, die Entwicklung der Geschlechtsorgane, das Auftreten von Körperbehaarung, Veränderungen der Haut und vieles mehr.

Wie verändert sich die Scheide (Vagina) bei Mädchen in der Pubertät?

In der Pubertät verändern sich auch die äußeren und inneren Teile der Vagina. Die Schamlippen werden feuchter und kräftiger, die Scheidenwand wird dicker und die Klitoris nimmt an Größe zu.

Wie verändert sich die Psyche bei Mädchen in der Pubertät?

Die Pubertät bringt nicht nur körperliche Veränderungen mit sich, sondern betrifft auch die Psyche von Mädchen. Stimmungsschwankungen, rebellisches Verhalten, das Entstehen romantischer Gefühle und die Suche nach der eigenen Identität sind typische psychische Anzeichen in dieser Zeit.

Wie lange hält die Pubertät bei Mädchen an?

Die Pubertät bei Mädchen beginnt in der Regel zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr und kann bis zum 20. Geburtstag andauern.1,3 Wie lange die Phase dauert, variiert ganz individuell.