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Chronische Wunden – wenn die Wundheilung gestört ist

Kleinere Verletzungen, die im Alltag entstehen, verheilen meist schnell wieder.1 Handelt es sich jedoch um eine größere oder chronische Wunde, liegt womöglich eine beeinträchtigte Wundheilung vor und die Heilung kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Zudem ist die Versorgung solcher Wunden oft schwierig. Erfahren Sie hier mehr zum Thema chronische Wunden und deren Behandlung.

Was ist eine chronische Wunde und welche Arten gibt es?

Manche Wunden verschließen sich nur langsam oder gehen immer wieder auf. Wenn Wunden trotz medizinischer Behandlung nicht innerhalb von vier bis zwölf Wochen verheilen, so sprechen Fachleute von einer chronischen Wunde.1

Zu den typischen chronischen Wunden zählen beispielsweise ein Dekubitus (Druckgeschwür durch Wundliegen) oder Ulcus cruris, umgangssprachlich auch als offenes Bein oder Unterschenkelgeschwür bezeichnet. Solche offenen Stellen (Ulzera) zu behandeln, ist oft ein langwieriger und möglicherweise sehr schmerzhafter Prozess.1 Neben einer guten Wundversorgung gilt es die Grunderkrankung, wie beispielsweise einen Diabetes mellitus, und damit den Auslöser der Wundheilstörung zu beseitigen.

Mehr über Wundversorgung

Folgende Formen der Wundheilstörung können auftreten:

1. Ulcus cruris

Bei einem Ulcus cruris handelt es sich um eine schlecht heilende Wunde am Unterschenkel. Ursache hierfür ist eine Mangeldurchblutung der betroffenen Stelle. Zunächst sind solche Wunden klein, können sich aber mit der Zeit vergrößern.2 Experten unterscheiden zwischen dem Ulcus cruris venosum (venöses Geschwür) und einem Ulcus cruris arteriosum (Geschwür aufgrund von arteriellem Gefäßverschluss).

2. Dekubitus (Druckgeschwür)

Ein Dekubitus entsteht durch einen ständigen Druck auf die Haut und die dadurch bedingte verminderte Durchblutung des betroffenen Bereichs (Wundliegen). Zunächst zeigt sich eine starke Rötung der Hautstelle. Innerhalb weniger Stunden kann dort ein kleiner Hautdefekt entstehen, aus dem sich mit der Zeit eine größere Wunde entwickelt.2

3. Diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom (diabetischer Fuß) entsteht als Folge eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Durch den überschüssigen Zucker im Blut kommt es zu Schädigungen der feinsten Blutgefäße (Kapillaren) und der Nervenbahnen. Das Gewebe ist dann schlecht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt (Minderdurchblutung).

Verletzungen am Fuß bleiben oft unbemerkt, entzünden sich leichter und entwickeln sich zu chronischen Wunden.2 Grund dafür: Durch die Diabetes-Erkrankung sind die Nerven meist bereits so geschädigt, dass Schmerzimpulse kaum weitergeleitet werden (Neuropathie).1

Symptome von chronischen Wunden

Chronische Wunden weisen häufig folgende Merkmale auf:1

  • Juckreiz
  • Nässe oder unangenehmer Geruch
  • gerötete oder bräunlich verfärbte Haut um die Wunde
  • geschwollene Wundumgebung
  • Schmerzen beim Verbandswechsel

Wie schmerzhaft solch eine offene Stelle ist, hängt von Tiefe und Größe der Wunde ab. Bei einem diabetischen Fuß treten jedoch trotz großer Wunden oft keine Beschwerden auf.

Die Ursachen für chronische Wunden

Bei Menschen mit chronischen Wunden begünstigt oft eine Grunderkrankung, dass Wunden leichter entstehen oder das Gewebe nicht verheilt.1 Solche Erkrankungen können sein:1

Durchblutungsstörungen

Besteht eine Verengung der Gefäße, wird das Gewebe schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Dies ist häufig die Folge bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) in den Beinen. Aufgrund der Durchblutungsstörungen verheilen Wunden langsamer.1

Venenschwäche

Krankheiten der Venen können Wunden am Unterschenkel oder Fuß begünstigen.1 Die Venen in den Beinen haben die Aufgabe, das Blut zum Herzen zurück zu transportieren. Bei einer Schwäche der Venenklappen sind die Venen erweitert. Häufig bilden sich Krampfadern. Dadurch kommt es zu einem Rückstau des Blutes in den Beinen. Als Folge schwellen diese an.

Der entstehende Druck behindert die Durchblutung und damit die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mediziner sprechen auch von einer chronischen venösen Insuffizienz. Tritt in solch einem Bereich eine Wunde auf, ist die Wundheilung ebenfalls beeinträchtigt.

Diabetes mellitus

Eine fortgeschrittene Diabetes-Erkrankung schädigt Blutgefäße und Nervenbahnen. Menschen mit einem diabetischen Fuß merken beispielsweise Verletzungen oder ein Druckgeschwür oft nicht, da sie weniger Schmerzen in den Extremitäten empfinden.1 Durch die schlechte Durchblutung kommt es zu einer Unterversorgung im Gewebe, was das Risiko für chronische Wunden erhöht.

Geschwächtes Immunsystem

Patienten mit schweren Erkrankungen wie Krebs leiden häufig an einem geschwächten Immunsystem und damit unter einer verzögerten Wundheilung.1 Aber auch bei älteren Menschen oder Personen mit Mangelernährung ist die Immunabwehr eingeschränkt, wodurch Wunden schlechter heilen.

Schwere Verletzungen oder zerstörtes Gewebe

Schwere Verletzungen oder Verbrennungen schädigen meist viel Haut und darunterliegendes Gewebe. Solch tiefe Wunden heilen generell langsamer und es können sich leicht chronische Wunden daraus entwickeln.1

Mechanischer Druck

Bei Personen im Rollstuhl oder bettlägerigen Menschen kommt es häufig zu einem Wundliegen. Dabei drückt das eigene Körpergewicht dauerhaft auf bestimmte Bereiche beziehungsweise Hautstellen. Auf diese Weise entsteht ein Druckgeschwür (Dekubitus). Um das Wundliegen zu vermeiden, ist es notwendig, die betroffene Stelle zu entlasten. Solche Druckentlastungen sind für den Heilungsprozess wichtig.

Wie lassen sich chronische Wunden behandeln?

Eine Wundauflage schützt chronische Wunden vor Erregern. Der Wundrand kann mit einer Feuchtigkeitspflege versorgt werden. Das hilft gegen Juckreiz und das Austrocknen der Haut. Zudem ist es wichtig, regelmäßig Verbände zu wechseln und die Wunde zu reinigen, um eine Infektion zu vermeiden.

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Regelmäßige Wundreinigungen sind wichtig

Beim Verbandswechsel erfolgt eine regelmäßige Reinigung der Wunde. Hierbei spült eine Fachkraft die Wunde mit einer Kochsalzlösung aus. Darauf folgt die sogenannte Wundtoilette (Débridement). Ein Skalpell oder eine Pinzette dient der Entfernung von abgestorbenem oder entzündetem Gewebe. Salben können das Wundgebiet örtlich betäuben. Bei Schmerzen ist auch die Gabe von Medikamenten möglich.1

Wundauflagen schützen die Wunde

Medizinisches Fachpersonal tupft eine chronische Wunde bei einem Patienten ab.

Nach der Wundreinigung legt die Fachkraft einen frischen Verband an. Durch das Verwenden einer Wundauflage bleibt die Wunde feucht. Überschüssige Flüssigkeit nimmt die Auflage auf und schützt die Wunde so vor Infektionen. Zum Einsatz kommen hier Folien, feuchte Kompressen oder sogenannte Hydrogele.1

Weitere Hilfsmittel

Bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus sind folgende Maßnahmen möglich:1

  • Vakuumversiegelungstherapie: Ein sogenannter Vakuumverband verschließt die Wunde und saugt stetig Flüssigkeit ab.
  • Hauttransplantate: Haut wird von einer anderen Körperstelle (meistens Oberschenkel) auf die Wunde verpflanzt.
  • hyperbare Sauerstofftherapie: In einer speziellen Kammer atmet der Patient unter erhöhtem Luftdruck Sauerstoff ein. Dieser setzt dann einen Regenerationsprozess der Wunde in Gang.

Ziel dieser Therapien ist es, die Wundheilungsprozesse zu unterstützen und zu fördern.

Medikamente

Treten durch die Wunden starke Schmerzen auf, helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Bei einer Infektion durch Bakterien kommt die Gabe von Antibiotika infrage.1

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Leben mit chronischen Wunden

Menschen mit chronischen Wunden leiden nicht nur an Schmerzen, welche die Bewegungsfähigkeit einschränken, sondern haben auch Angst, dass die Wunden unangenehm riechen. Hinzu kommt eine nur bedingt mögliche Körperpflege, beispielsweise beim Duschen. Chronische Wunden können so dazu führen, dass Betroffene sich aus Scham zurückziehen.

Eine gute persönliche und medizinische Unterstützung der Patienten im Alltag ist daher wichtig. Dazu gehören neben Familie und Freundeskreis auch Ärzte sowie Pflegekräfte. Ein ausführliches Gespräch über die Behandlung ist hilfreich. Da die andauernden Schmerzen belastend für Körper und Psyche sind, kann auch eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll sein.

Weitere Tipps bei chronischen Wunden:

Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme

Menschen mit chronischen Wunden sollten zudem auf eine ausreichende und abwechslungsreiche Ernährung achten. Für eine gute Wundheilung benötigen Diabetiker einen optimalen Blutzuckerspiegel. Auch Flüssigkeit ist wichtig, da sie den Stoffwechsel ermöglicht. Achten Sie darauf, genug zu trinken. Muss eine Ernährungsumstellung erfolgen, kann Sie Ihr Hausarzt beraten.2

Hautschutz und Hautpflege

Vermeiden Sie es, in der Wundumgebung zu kratzen. Nehmen Sie den Verband nicht selbstständig ab. Kleidung sollte nicht am Verband oder der Wunde scheuern. Halten Sie Ihre Haut geschmeidig mit Hautpflegeprodukten. Hier eignen sich beispielsweise Cremes mit Feuchthaltefaktoren wie Urea.2

FAQs zu chronischen Wunden

Was sind chronische Wunden?
Chronische Wunden bezeichnen offene Stelle in der Haut oder zerstörtes Gewebe, das schlecht verheilt und schmerzt. Wenn diese Wunden immer wieder aufgehen oder in einem Zeitraum von vier bis zwölf Wochen nicht verheilen, wird von einer chronischen Wunde gesprochen.1
Welche chronischen Wunden gibt es?
Zu den häufigsten chronischen Wunden der Haut gehören Geschwüre (Ulzera) wie ein Dekubitus (Druckgeschwür durch Wundliegen) oder Ulcus cruris, umgangssprachlich auch als offenes Bein oder Unterschenkelgeschwür bezeichnet, sowie der diabetische Fuß.2
Was hilft gegen chronische Wunden?

Um chronischen Wunden vorzubeugen, ist es wichtig, die auslösenden Grunderkrankungen (zum Beispiel Diabetes) zu behandeln. Bei schwachen Venen und Krampfadern können Thrombosestrümpfe helfen. Vermeiden Sie das Rauchen, insbesondere wenn sie an Durchblutungsstörungen in den Beinen (pAVK) leiden.

Wie werden chronische Wunden behandelt?

Bei chronischen Wunden ist ein regelmäßiger Verbandswechsel mit Wundauflagen und Wundreinigung notwendig. Zusätzlich können Maßnahmen wie Vakuumversiegelungstherapie, Hauttransplantation oder Sauerstofftherapie zur Behandlung beitragen. Medikamente (Schmerzmittel und Antibiotika) kommen ebenfalls zum Einsatz.

Quellen
  • 1Karl, Thomas. „Chronische Wunden“. Gefasschirurgie: Zeitschrift fur vaskulare und endovaskulare Chirurgie: Organ der Deutschen und der Osterreichischen Gesellschaft fur Gefasschirurgie unter Mitarbeit der Schweizerischen Gesellschaft fur Gefasschirurgie, Bd. 26, Nr. 8, 2021, S. 647–663, doi:10.1007/s00772-021-00836-3.
  • 2„Chronische Wunden – ein kleiner Ratgeber“. Asb.de, https://www.asb.de/application/files/5715/0384/3738/ASB-Broschuere-Chronische-Wunden-2016.pdf. Zugegriffen 28.12.2022.