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Genitalherpes bei Frau und Mann: Ursachen, Symptome und Behandlung

Genitalherpes (Herpes genitalis) ist auch als Intimherpes, Vaginalherpes oder Herpes am Penis bekannt. Was sind seine Auslöser? Wie kommt es zur Ansteckung? Anhand welcher Symptome lässt sich die Krankheit erkennen? Und wie sieht die Behandlung bei Frauen und Männern aus? Erfahren Sie hier alles, was Sie über einen Genitalherpes wissen sollten!

Was ist Genitalherpes? Wodurch wird er ausgelöst?

Genitalherpes zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Verantwortlich für die Erkrankung ist in der Regel das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2). Das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) hingegen verursacht nur in wenigen Fällen einen Intimherpes, häufiger jedoch einen Lippenherpes.1

Ansteckung: Wie bekommt man Genitalherpes?

Die Viren werden über engen Hautkontakt – insbesondere beim ungeschützten Geschlechtsverkehr – übertragen. Erreichen die Erreger die Schleimhäute, können sie sich dort einnisten und folglich Beschwerden hervorrufen. Auch eine Übertragung von Lippenherpes auf den Genitalbereich, zum Beispiel durch Oralsex, ist möglich.

Gut zu wissen: Eine Ansteckung kann bereits Monate oder Jahre vor dem Ausbruch zurückliegen. Wann Sie sich bei wem angesteckt haben, ist deshalb oft nur schwer nachzuvollziehen.

Welche Symptome treten bei Genitalherpes auf?

Intimherpes führt wie andere Krankheiten, die über Geschlechtsverkehr übertragen werden (zum Beispiel eine Infektion mit Chlamydien nicht automatisch direkt zu Symptomen: Bis zu 90 von 100 angesteckten Personen bekommen nur sehr unauffällige Beschwerden oder sogar gar keine.1 Ein Großteil weiß deshalb nichts von der Genitalherpes-Erkrankung.

Andere wiederum nehmen die Anzeichen, dass „untenrum“ etwas nicht stimmt, bereits nach wenigen Tagen wahr. Beim ersten Herpes-Ausbruch im Intimbereich sind die Beschwerden dann meist sehr stark.

Typische Symptome von Genitalherpes sind:1

  • Im Bereich der Geschlechtsteile zeigen sich Entzündungsanzeichen, welche auch in den umliegenden Bereichen auftreten können – zum Beispiel im Analbereich.
  • Es bilden sich schmerzhafte Herpesbläschen, die im Verlauf einreißen, nässen oder vollständig aufplatzen. Im Heilungsprozess bildet sich eine Kruste.
  • Der Bereich um die Bläschen juckt, brennt und kribbelt.
  • Beim ersten Ausbruch treten meist Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Erschöpfung auf.

Wenn das Immunsystem einer Person besonders geschwächt ist, können die Beschwerden länger als gewöhnlich andauern und stärker ausgeprägt sein.

Wer sich einmal infiziert hat, trägt die Viren ein Leben lang im Körper und wird unter Umständen immer wieder vom Genitalherpes geplagt. Die gute Nachricht ist jedoch: Die Ausbrüche lassen mit der Zeit nach.

Genitalherpes: Besonderheiten bei der Frau

Wenn eine Frau an Herpes im Intimbereich (Vaginalherpes) leidet, betrifft das üblicherweise folgende Körperregionen:1

  • Schamlippen
  • Scheide
  • Gebärmutterhals

Neben den allgemeinen Beschwerden kommt es speziell bei der Frau auch zu vermehrtem Ausfluss sowie Schmerzen beim Wasserlassen.

Genitalherpes-Symptome wie Jucken oder Brennen verwechseln Frauen häufig mit einer Pilzerkrankung wie Scheidenpilz oder einer bakteriellen Vaginose.

Ein Besuch beim Gynäkologen (Frauenarzt) ist deshalb ratsam. Mithilfe eines Abstrichs kann er feststellen, ob Viren oder andere Erreger hinter den Störungen im Intimbereich stecken.

Genitalherpes: Besonderheiten beim Mann

Betroffen von einem Genitalherpes sind bei Männern typischerweise diese Körperregionen:1

  • Penis
  • Vorhaut
  • Hodensack

Die Bläschen breiten sich unter Umständen aber auch auf den Analbereich oder die Oberschenkel aus. Manche Männer klagen während eines Ausbruchs über Schmerzen in Hüfte und Leiste oder sogar ein Taubheitsgefühl.

Bei solchen Genitalherpes-Symptomen sollte Mann den Rat eines Spezialisten wie eines Dermatologen (Hautarzt) oder Urologen einholen.

Behandlung: Was tun bei Genitalherpes?

Ob Frau oder Mann: Bei erstmaligem Auftreten eines Genitalherpes ist der Weg zu einem Fachmann dringend zu empfehlen. Denn der Arzt stellt nicht nur die Diagnose, sondern kann Ihnen entsprechende Behandlungsmittel empfehlen, um die schmerzhaften Unannehmlichkeiten zu lindern.

Virushemmende Medikamente in Form von Tabletten haben sich zur Behandlung von Genitalherpes bewährt. Damit kann zudem die Krankheitsdauer um 2 bis 4 Tage verkürzt werden.3
Kommt es zu Folgeausbrüchen, sind die Symptome meist deutlich milder, sodass eine Behandlung nicht notwendig ist. Unter Umständen kann die Einnahme von Schmerzmitteln sinnvoll sein.

Achtung: Cremes oder Salben helfen bei Genitalherpes nicht – die Gefahr einer Ausbreitung der Viren durch das Berühren der Bläschen ist zu hoch.

Frauen plagen bei einem Genitalherpes auch häufig Schmerzen beim Wasserlassen. Sitzbäder aus der Apotheke können sich wohltuend auswirken.

Verzichten Sie jedoch unbedingt auf Seifen oder Badezusätze, um die Haut im Intimbereich nicht noch mehr zu reizen. Tipps zur richtigen Intimhygiene finden Sie auf unserem Ratgeber:

Der Genitalherpes tritt immer wieder auf? Bei starken und häufigen Ausbrüchen ist unter Umständen auch eine medikamentöse Vorbeugung sinnvoll. Halten Sie hierzu Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.

Vorbeugung von Genitalherpes: Tipps für die Partnerschaft

Frau und Mann halten sich lachend im Arm: Das Paar spricht offen über das Thema Genitalherpes.

Wann und wie sollte ich mit meinem Partner über die Diagnose Genitalherpes sprechen? Stecke ich meinen Geschlechtspartner automatisch beim Sex an? Das sind Fragen, die vielen Betroffenen im Kopf herumschwirren. Kein Wunder, denn das Wissen über eine ansteckende Krankheit kann psychisch sehr belastend sein. Doch auch, wenn es Ihnen schwerfällt, sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Partner suchen.

Denn sobald sich der Ausbruch eines Genitalherpes andeutet, gilt es, auf Sex zu verzichten. Das Risiko einer Ansteckung ist nämlich während der akuten Phase am größten: Durch die Reibung beim Geschlechtsverkehr platzen die Bläschen und es verbreitet sich die enthaltene hochansteckende Flüssigkeit.

Achtung: Auch ohne Symptome ist eine Übertragung von Viren möglich. Deshalb kann es sein, dass Ihr Partner bereits das Virus in sich trägt. Ein Bluttest gibt hierrüber Auskunft.

Um eine Ansteckung zu verhindern, sollten Sie diese Tipps für Ihre Intimgesundheit beachten:

  • Kondome nutzen
  • getrennte Handtücher verwenden
  • nach dem Berühren der Genitalregion gründlich die Hände waschen
  • den Waschlappen für die Intimpflege nur einmal nutzen und anschließend in die Kochwäsche geben

Bleiben Sie dran: Gemeinsam finden Sie sicher eine Lösung für die momentan wahrscheinlich sehr unangenehme Situation.

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