Verbrennungen und Brandblasen – Behandlung und Erste-Hilfe-Tipps
Ein unachtsamer Moment beim Bügeln oder eine Kinderhand auf der angeschalteten Herdplatte: Verbrennungen verursachen nicht nur starke Schmerzen, sondern können je nach Schweregrad auch das Gewebe schädigen und Brandblasen hervorrufen1. Dann ist eine schnelle und richtige Behandlung entscheidend. Was Sie bei Verbrennungen tun sollten und wann es nötig ist, einen Arzt aufzusuchen, erfahren Sie hier.
Überblick über Schweregrade und Symptome von Verbrennungen
Ob durch heiße Flüssigkeiten, offene Flammen oder intensive Sonneneinstrahlung – unsere Haut reagiert empfindlich auf extreme Temperaturen. Schon ab etwa 50 Grad Celsius kann sie ernsthaft geschädigt werden.1 Verbrennungen entstehen, wenn Hitze, UV-Strahlen oder Strom das Gewebe angreifen. Je nach Intensität kann die Haut nur oberflächlich verletzt oder so tief beschädigt werden, dass Zellen unwiederbringlich absterben.
Obwohl eine Verbrennung oft sofort schmerzhaft ist, treten die Symptome manchmal erst nach Stunden auf. Dieses sogenannte Nachbrennen entsteht, weil die Hitze oder Verbrühung weiter in tiefere Hautschichten eindringen kann. So kann sich eine zunächst harmlose Verletzung nach und nach zu einer schweren Wunde entwickeln.2
Gut zu wissen:
Da sich die Hautschädigung noch verschlimmern kann, bestimmen Mediziner den Grad einer Verbrennung erst nach einiger Zeit – basierend auf den Symptomen.
Grundsätzlich werden 3 Verbrennungsgrade unterschieden:
Verbrennung 1. Grades
- leichte oberflächliche Verbrennung
- nur die Oberhaut betroffen
- gerötete und schmerzende Hautstelle
- leichte Schwellung möglich
- meist heilt die Verbrennung von selbst
- in der Regel bleibt keine Narbe zurück

Verbrennung 2. Grades
- dringt bis in die Lederhaut (liegt unter der Oberhaut und enthält Talg- und Schweißdrüsen) vor
- neben sehr starken Schmerzen auch deutliche Schwellung und Rötung
- Blasenbildung der Haut
- Narbe besteht meistens fort

Verbrennung 3. Grades
- reicht bis in die Unterhaut (Ober- und Lederhaut vollständig zerstört)
- hinterlässt verkochtes (weißes) und verkohltes (schwarzes) Gewebe durch Hitzeeinwirkung
- häufig keine Schmerzen, da Nervenzellen auch beschädigt sind
- schwere bis seltene Erholung und Regeneration der Haut
- oft chirurgisches Entfernen des abgestorbenen Gewebes notwendig
- eventuell Hauttransplantation nötig (bei großflächigen Verbrennungen)

Brandblasen – Behandlung und Heilung
Nach einer Verbrennung 2. Grades bilden sich zum Schutz der Haut Brandblasen. Sie sollten mit Sorgfalt behandelt werden, um eine schnelle und komplikationsfreie Heilung zu ermöglichen. Doch was genau tun? Sollte man eine Brandblase aufstechen oder lieber in Ruhe lassen?
Wie heilt eine Brandblase am besten?
Die Heilung verläuft am besten, wenn die Blase intakt bleibt. Denn sie schützt die Haut vor Keimen und fördert die Regeneration.
Ein steriler Verband kann zusätzlichen Schutz bieten. Zudem ist wichtig, die betroffene Stelle zu kühlen (am besten mit lauwarmem Wasser).
Darüber hinaus unterstützt eine antiseptische Wundsalbe oder ein spezielles Brandwundenpflaster den Heilungsprozess.
Brandblase aufstechen oder nicht?
Um Infektionen zu vermeiden, sollte eine Brandblase nicht aufgestochen werden. Denn sie bildet eine natürliche Schutzbarriere gegen Keime.
Ist eine Brandblase jedoch sehr groß oder bereitet starke Schmerzen, kann sie steril durch einen Arzt geöffnet werden.
Die Blase ist von selbst geplatzt: Desinfizieren Sie die Wunde sorgfältig. Legen Sie anschließend einen sterilen Verband an, um die Wunde zu schützen und Infektionen zu vermeiden.
Brandblase am Finger, Fuß oder Gesicht – Unterschiede in der Behandlung
- Finger: Schützen Sie die Blase am besten mit einem Pflaster oder Verband, denn die Gefahr ist hoch, dass die Brandblase unabsichtlich platzt.
- Fuß: Wählen Sie – wenn möglich – offene Schuhe, um die Blase nicht durch Druck zusätzlich zu reizen. Alternativ hilft ein spezieller Wundschutz.
- Gesicht: Ihre Gesichtshaut ist empfindlich – vermeiden Sie daher aggressive Wundsalben. Sanfte und feuchtigkeitsspendende Pflege sowie ausreichender Sonnenschutz sind wichtig.
Erste Hilfe bei Verbrennungen und Brandblasen
Der erste Schritt zur Behandlung einer Verbrennung ist die Berücksichtigung des Schweregrades. Sobald Blasen entstehen (Verbrennungen 2. Grades), muss ein Arzt aufgesucht werden. Sie sind unsicher, um welchen Schweregrad es sich handelt? Holen Sie sich auch hier ärztlichen Rat.
Bei schweren und großflächigen Verbrennungen gilt: Notarzt rufen unter 112!
Gut zu wissen:
Eine Handfläche entspricht etwa 1 Prozent der gesamten Körperoberfläche. Sind mehr als 20 Prozent der Haut verbrannt (bei Kindern bereits ab 5 Prozent), ist eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.2
Wenn Sie eine leichte Verbrennung selbst behandeln möchten, sollten Sie folgende Schritte befolgen:
- Hitzequelle entfernen: Bringen Sie sich oder die betroffene Person weg von der Gefahr (zum Beispiel Flammen oder heiße Gegenstände).
- sofort kühlen: Halten Sie die verbrannte Stelle unter lauwarmes Wasser (nicht kälter als 15 Grad Celsius). Das lindert den Schmerz und begrenzt den Hautschaden. Überschreiten Sie dabei die Kühldauer von maximal 10 Minuten nicht, da sonst die Gefahr einer Unterkühlung besteht. Bei Verbrennungen im Gesicht: Kühlen Sie das Areal mit einem feuchten Tuch.

- keine Hausmittel: Verzichten Sie auf Hausmittel gegen Verbrennungen wie Mehl, Butter oder Zahnpasta, da sie eine Infektion begünstigen.3
- Blasen nicht aufstechen: Brandblasen bieten der Haut Schutz vor Keimen.
- sterile Abdeckung: Schützen Sie die Verbrennung mit einer keimfreien Wundauflage oder einem sauberen Tuch vor Infektionen.
- Hilfe gegen den Schmerz: Nehmen Sie, falls nötig, ein Schmerzmittel ein.
- Heilungsprozess fördern: Tragen Sie octenisept® Gel dünn auf die Verbrennung auf. So wird auch der Juckreiz minimiert. Das Gel können Sie zur Wundheilung 1- bis 2-mal täglich bis zum vollständigen Abheilen der Verbrennung auf die betreffende Stelle geben. Bei Bedarf empfiehlt sich ein Pflaster oder ein Verband, um die Wunde abzudecken.
- Wund versorgen: Für eine rundum gelungene Wundversorgung greifen Sie im späteren Verlauf noch zu einer geeigneten Salbe zur Narbenpflege.
Welche Salbe hilft gegen Verbrennungen?
Bei Verbrennungen und Brandblasen helfen verschiedene Salben und Gele, abhängig von der Schwere der Verletzung. Kühlende und feuchtigkeitsspendende Salben versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, lindern das Brennen und unterstützen die Regeneration – ideal für leichte Brandblasen und Verbrennungen ohne offene Wunden.
Antibakterielle Salben schützen die Wunde vor Keimen und fördern eine saubere Heilung, besonders bei Infektionsgefahr.
Schmerzstillende Salben enthalten betäubende Wirkstoffe, die starke Schmerzen gezielt lindern.
Fetthaltige Salben eignen sich nicht für offene oder nässende Wunden, da sie die Heilung verzögern. Hier bieten antiseptische Lösungen oder spezielle Wundauflagen eine bessere Alternative.
Bei großflächigen oder entzündeten Verbrennungen oder Brandblasen hilft ein Arzt weiter.
Wann sollte man bei Verbrennungen und Brandblasen zum Arzt?
Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn:
- die Verbrennungsfläche größer als die Hand des Betroffenen ist.
- Gesicht, Hände Gelenke oder der Genitalbereich betroffen sind.
- sich Blasen bilden.
- die Haut um die Blase stark gerötet, geschwollen oder überwärmt ist.
- die Haut verkohlt wirkt.
- starke Schmerzen oder Fieber auftreten.
Gut zu wissen:
Eine unbehandelte Infektion kann schwerwiegende Folgen haben, zum Beispiel ein Blutvergiftung.4 Deshalb gilt: Bei Anzeichen einer Entzündung sollten Sie früh reagieren und ärztlichen Rat einholen.
Vorbeugung: So schützen Sie sich vor Verbrennungen und Brandblasen
Eine heiße Herdplatte oder kochendes Wasser – Verbrennungen passieren schnell, lassen sich jedoch mit einfachen Maßnahmen vermeiden:
- Heiße Töpfe sollten immer auf den hinteren Herdplatten stehen und ihre Griffe nach innen gedreht werden.
- Ebenso gehören auch heiße Getränke nicht an den Rand von Tischen.
- Kühlen Sie Elektrogeräte wie Bügeleisen oder Wasserkocher nach Gebrauch stets sofort außer Reichweite von Kindern aus.
- Feuerquellen wie Feuerzeuge, Kerzen und Kamine dürfen nie unbeaufsichtigt bleiben.
- Beim geselligen Grillen oder am Lagerfeuer ist ebenfalls ein wachsames Auge wichtig.
- Oft unterschätzt: Sonnenschutz ist wichtig und muss regelmäßig erneuert werden. Textiler Schutz wirkt am besten, jedoch sollten Sie die direkte Mittagssonne lieber meiden.
- Prüfen Sie die Wassertemperatur beim Baden immer – auch beim Nachlassen von Wasser.
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- 1 „Leichte Verbrennung und Verbrühung“. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verletzungen/verbrennung-verbruehung.html. Zugegriffen 26. Februar 2025.
- 2 „Verbrennungen“. Universitätsspital Zürich, https://www.usz.ch/krankheit/verbrennungen-verbruehungen/. Zugegriffen 26. Februar 2025.
- 3 „Verbrennungen, Verbrühungen und Brandwunden“. Deutsches Rotes Kreuz e. V., https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/verbrennungen/. Zugegriffen 26. Februar 2025.
- 4 „Sepsis – ein medizinischer Notfall“. Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/sepsis-ein-medizinischer-notfall/. Zugegriffen 26. Februar 2025.