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Scheidentrockenheit: Ursachen, Symptome und Behandlung

Scheidentrockenheit – ein Tabuthema, das oft mit Scham und Unsicherheit verbunden ist. Dabei sind viele Frauen im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Vor der Menopause leidet rund jede 7. Frau unter Scheidentrockenheit, danach betrifft es sogar über die Hälfte.1,2 Eine zu trockene Vagina kann zu Unwohlsein, Schmerzen und Problemen beim Sexualleben führen und so die Lebensqualität einschränken.1 Trotzdem lässt nur circa ein Viertel aller betroffenen Frauen die Beschwerden behandeln.2 Lesen Sie hier mehr zu Ursachen, Symptomen und der Behandlung von Scheidentrockenheit.

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Definition: Was ist Scheidentrockenheit?

Um die Scheide sauber zu halten und vor Infektionen zu schützen, muss diese ständig befeuchtet werden. Tote Zellen oder Krankheitserreger werden auf diese Weise ausgeschwemmt.2 Das Scheidensekret ist zudem leicht sauer, was zu einem gesunden Gleichgewicht verschiedener Bakterienstämme (vor allem Laktobazillen)­ beiträgt.2,3

Doch wie schafft es der Körper, die Scheide ständig feucht zu halten? Dabei spielen Östrogene eine wichtige Rolle, denn sie steuern die Produktion des natürlichen Scheidensekrets. Im Grunde ist dieses Sekret nichts anderes als ultrafiltriertes Blut, das durch die Zellwand in das Innere der Scheide ausgeschieden wird: Es besteht aus Wasser, Proteinen und abgestorbenen Zellen.4 Am Scheideneingang befinden sich außerdem die sogenannten Bartholin-Drüsen. Diese schütten bei sexueller Erregung zusätzliches Sekret aus.2

Ist die Scheide nicht ausreichend mit Sekret befeuchtet, sprechen Fachleute von Scheidentrockenheit.

Ursachen für eine trockene Scheide

Scheidentrockenheit betrifft vor allem Frauen in den Wechseljahren, doch auch andere Ursachen können eine Rolle spielen.

Wechseljahre

Der Zusammenhang zwischen Scheidentrockenheit und den Wechseljahren ist seit Langem bekannt und gut erforscht. Während der Wechseljahre verändert sich der Körper einer Frau bedeutend, denn die Eierstöcke stellen nach und nach die Produktion des Sexualhormons Östrogen ein. Für die Scheide hat das hat weitreichende Folgen: Ohne Östrogene wird weniger Scheidensekret produziert und die Scheidenwände werden dünner und weniger elastisch.1,2

Auch wenn nicht jede Frau während oder nach den Wechseljahren unter Beschwerden und Symptomen durch Scheidentrockenheit leidet, so betrifft der natürliche Umbauprozess im Grunde jede Frau.

Intimbereich & Wechseljahre

Schwangerschaft und Stillzeit

Eine Schwangerschaft bringt große hormonelle Veränderungen mit sich: Im Verlauf einer Schwangerschaft steigt der Östrogenspiegel kontinuierlich an, zum Ende wird vermehrt das Hormon Prolaktin gebildet.5 Nach der Geburt kommt es wiederum zu einem schnellen Abfall der Schwangerschaftshormone, darunter auch zu einem Östrogenabfall, der sich in Form einer trockenen Vagina bemerkbar machen kann.6

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Infektionen

Vaginale Infektionen betreffen auch oft jüngere Frauen und können eine trockene Scheide, Juckreiz oder Schmerzen auslösen.7 Bei der sogenannten bakteriellen Vaginose nehmen schädliche Bakterien überhand.8 Scheidenpilz wird hingegen durch Hefepilze ausgelöst.7 Frauen sind besonders anfällig für Infektionen, wenn die natürliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerät, denn dann können sich schädliche Bakterien und Pilze einfacher vermehren.9

Medikamente

Neben natürlichen Ursachen können auch bestimmte Medikamente Scheidentrockenheit auslösen. Dazu zählen beispielsweise:1,2

  • Medikamente, die den Östrogenspiegel verändern, wie beispielsweise hormonelle Verhütungsmittel („Pille“) oder Medikamente zur Behandlung von Endometriose oder Brustkrebs.
  • Allergiemedikamente, sogenannte Antihistaminika, die die Blutgefäße verengen und so die Sekretproduktion reduzieren. Während das bei einer verstopften Nase äußerst hilfreich sein mag, ist eine trockene Vagina wohl eher ein unerwünschter Nebeneffekt.
  • Antibiotika, denn sie haben die Aufgabe, „schlechte“ Bakterien zu eliminieren. Das führt aber manchmal auch dazu, dass das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gerät und anfälliger für Infektionen wird. Infektionen können wiederum eine trockene Scheide und Juckreiz zur Folge haben.

Weitere Ursachen von Scheidentrockenheit

Verschiedene Hygieneprodukte: Eine übertriebene Intimhygiene kann ursächlich für Scheidentrockenheit sein.

Einige Lebensstilfaktoren können ebenfalls vaginale Trockenheit auslösen oder verstärken. Dazu zählen besonders Rauchen und chronischer Stress.10 Auch eine übermäßige Intimhygiene oder die Verwendung von aggressiven Seifen sollten Sie vermeiden, um das natürliche Scheidenmilieu zu erhalten und einer Scheidentrockenheit vorzubeugen. Das gilt auch für Chemikalien in Schwimmbädern und Whirlpools.2

Zudem sind chirurgische Eingriffe an den weiblichen Geschlechtsorganen eine potenzielle Ursache für vaginale Trockenheit. Die Entfernung der Gebärmutter (medizinisch: Hysterektomie) hat beispielsweise hormonelle Umstellungen zur Folge, die wiederum zu einer trockenen Scheide führen können.2

Scheidentrockenheit: Symptome erkennen

Die Symptome von Scheidentrockenheit können vielfältig sein und in ihrer Intensität variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:1,2,9,7,11

  • Juckreiz, Irritation und Brennen: Ist die Scheide zu trocken, kann sie beim Wasserlassen oder sogar beim Sitzen, Stehen und Bewegen jucken und brennen.
  • veränderter Ausfluss: Normalerweise ist der vaginale Ausfluss weißlich und geruchslos. Ist das Scheidenmilieu gestört, stellen Sie möglicherweise Veränderungen in Konsistenz, Farbe oder Geruch des vaginalen Ausflusses fest.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Sind die Scheidenwände nicht ausreichend befeuchtet, so entsteht beim Geschlechtsverkehr viel Reibung. Das führt unter Umständen zu Schmerzen und kann Ihr sexuelles Empfinden stören. Die dünneren und weniger elastischeren Scheidenwände sind zudem anfälliger für Verletzungen. Manche Frauen bemerken deshalb nach dem Geschlechtsverkehr Schmerzen oder kleine Blutungen.
  • häufige Infektionen: Eine trockene Scheide ist anfälliger für Krankheitserreger. Wenn Sie sehr häufig unter vaginalen Infektionen leiden, könnte dies ebenfalls auf eine zu trockene Vagina hindeuten.

Ein unangenehmes Brennen und Jucken im Intimbereich kann auch auf eine bakteriell oder pilzbedingte* Vaginalinfektion hindeuten. In dem Fall schafft das octenisept® Vaginaltherapeutikum Abhilfe:

Behandlung: Was tun bei Scheidentrockenheit?

Was können Sie nun bei Scheidentrockenheit tun? Welche Behandlung in Ihrem Fall die Richtige ist, hängt von der Ursache Ihrer Beschwerden ab. Handelt es sich um die Symptome einer Infektion, so sollte diese behandelt werden.7 Wenn Hormonumstellungen nach den Wechseljahren die trockene Scheide verursachen, so sind lokale Östrogenpräparate, Befeuchtungsmittel und Gleitgele die Mittel der Wahl.1,12

Behandlung mit Östrogenen

In den Wechseljahren kann die Zufuhr von Hormonen Beschwerden wie Scheidentrockenheit lindern. Frauen, die generell unter starken Symptomen der Wechseljahre leiden, werden manchmal mit einer sogenannten Hormonersatztherapie behandelt. Das bedeutet, dass Hormone zum Beispiel als Tabletten eingenommen werden und so auf den ganzen Organismus wirken. Um Scheidentrockenheit zu behandeln, reicht es aber auch oft aus, die Hormone lokal zuzuführen. Cremes, Ringe oder Tabletten werden hierzu in die Vagina aufgetragen beziehungsweise eingeführt und helfen dabei, die Sekretproduktion wieder in Gang zu bringen.12

Befeuchtungsmittel und Gleitgele

Mithilfe von Befeuchtungsmitteln lassen sich die trockenen Scheidenwände auch ohne Hormongabe feucht halten.1,12 Diese tragen Sie bei Bedarf auf die Genitalien auf, vorübergehend Symptome wie Brennen und Juckreiz zu lindern. Um die Reibung beim Geschlechtsverkehr zu verringern, können Sie Gleitmittel nutzen. Befeuchtungsmittel und Gleitgele behandeln zwar nicht die Ursache der Scheidentrockenheit, sind aber einfach anzuwenden und frei verkäuflich.

FAQs: Häufige Fragen und Antworten zur Scheidentrockenheit

Warum ist meine Scheide trocken und juckt?

Scheidentrockenheit kann verschiedene Ursachen haben. Oft hängen trockene Scheidenwände mit Hormonumstellungen während der Wechseljahren, Schwangerschaft und Stillzeit oder der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel zusammen.1

Was kann ich bei Scheidentrockenheit tun?

Meist lässt sich Scheidentrockenheit gut behandeln.2 Befeuchtungsmittel sind beispielsweise geeignet, Symptome wie Brennen und Juckreiz vorübergehend zu lindern.1,12 Sind hormonelle Umstellungen die Ursache einer trockenen Scheide, so kann die lokale Behandlung mit Östrogenen die natürliche Sekretproduktion verstärken.12

Welche Symptome hat man bei einer trockenen Scheide?

Die häufigsten Symptome einer trockenen Scheide sind Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.1 Zudem können ein veränderter Ausfluss und eine hohe Anfälligkeit für Infektionen auf Scheidentrockenheit hindeuten.2,7

Wird Scheidentrockenheit wieder besser?

Bei Scheidentrockenheit empfiehlt es sich grundsätzlich, zur Abklärung der Ursachen einen Facharzt aufzusuchen.2 Handelt es sich um ein Symptom der Wechseljahre, ist gegebenenfalls eine langfristige Behandlung der Scheidentrockenheit sinnvoll.